Hintergebäude Stadtbibliothek

Erfassung und Untersuchung des Nebengebäudes der Stadtbibliothek und Erarbeitung eines Modernisierungskonzeptes

Im Zuge gutachterlicher Tätigkeit sollten konzeptionelle Vorschläge zu nachgewiesenen Misständen und Mängeln an dem historischen Gebäude von 1809 zu einer nachhaltigen Instandsetzung und umfassenden Modernisierung erarbeitet werden, mit dem Ziel verwendbare Substanz zu erhalten und den Gebäude- und Gebrauchswert zu erhöhen. Hinzu kam die Besonderheit einer barrierefreien Planung und Untersuchung von vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zur Aufwertung des Innenstadtbereiches.

Konzeptionell ist ein neuer Vorbau in Holzrahmenbauweise in schlichter Holz-Glas-Optik geplant, der variable Zugangsmöglichkeiten zum ebenerdigen Veranstaltungssaal, zum Kellergeschoss und zu den obrigen Geschossen bietet. Die Räumlichkeiten im Obergeschoss sollen auf Wunsch der Eigentümerin als Büro und Seminarräume herrgerichtet werden. Dadurch entstehen rund 90 m² Nutzfläche für Seminar- und Bürotätigkeiten und 50 m² Verkehrsfläche wie Treppenhaus, Aufzug und Flure. Für das Nebenprogramm wie Sanitäranlagen, Teeküche, Serverraum und Archiv sind die kleineren, nach Norden ausgerichtete Räume gut geeignet. Alle Räume sind für Rollstuhlfahrer zugänglich. Die vorhandene Natursteinfassade im Anbaubereich bleibt erhalten – innenseitig mit einer wärmenden Vorsatzschale bekleidet. Die Fachwerkfassade im Obergeschoss erhält ihre ursprüngliche, vom Klassizismus geprägte Optik zurück.

Im Rahmen des Modernisierungsvorschlags werden innenseitig die Decken mit F30-Decken ertüchtigt, der vorhandene Dielenboden freigelegt und überarbeitet. Im Zugangsbereich werden Innenwände abgebrochen, um bessere Bewegungsflächen und Belichtungsverhältnisse zu gewährleisten. Das Freilegen von Innenwand-Fachwerk sowie die Restaurierung alter Türelemente sind geplant, sowie die komplette Erneuerung der technischen Ausstattung des Gebäudes. Das vorhandene Deckentragsystem mit quergespannten Deckenbalken bleibt erhalten und wird je nach statischer Anforderung ertüchtig. Neue Holzfenster werden zeitgemäß mit einer 3-fach-Isolierverglasung ausgestattet und ganz im Sinne des Klassizismus mit mittigem Kämpferprofil und gleichgroßen Fensterflügeln ausgestattet.

Das Konzept beinhaltet die vielfältige Nutzungsmöglichkeit des Gebäudes für kleine bis mittlere Veranstaltungen, für Aktivitäten der Stadtbücherei, für öffentliche oder nichtöffentliche Veranstaltung aller Art und als Seminargebäude.

Auftraggeber

Stadt Osterode / DSK Hannover