Theater der Nacht im Untergrund

Unterirdischer Erweiterungsanbau an das Theater der Nacht.

Seit 2001 wird das Northeimer Theater der Nacht durch Betreiber, Mitarbeiter, Figuren, Freunde und Förderer bewohnt und besucht. Konzipiert war das Gebäude für einen „kleinen“ Spielbetrieb mit ca. 50 Vorstellungen pro Jahr. Entgegen dieser vorsichtigen Annahme entwickelte sich das Kulturprojekt „Theater der Nacht“ weiter, so dass heute ca. 200 Vorstellungen im Hause aufgeführt werden und rund 20.000 Zuschauer die Vorstellungen besuchen.

Zur Zukunftssicherung des Projektes „Theater der Nacht“ wurde ist es zwingend erforderlich, das Arbeitsumfeld des Betriebes so her zu richten, dass ein reibungsloser Betriebsablauf möglich wurde und die Kreativität der Theaterschaffenden sich ungehindert entfalten kann.

Dazu wurden die verschiedensten Varianten (Nutzung des „schiefen Hauses“, Nutzung der fast angrenzenden Gewölbekeller im Wall, Neubau auf dem Theater-Vorplatz, Neubau, direkt angrenzend in den vorh. Wall hinein) durchdacht und überprüft. Nach Abwägung von Machbarkeit, Zukukunftsfähigkeit und Kostenentwicklung fiel die schwere Entscheidung zu der Erweiterung in den Bereich des historischen Stadtwalles.
Direkt an die Bühne und Requisite entstand ein angrenzender, parallel zum Theatergebäude verlaufenden Baukörper aus, der nach seiner Fertigstellung wallseitig vollkommen unterhalb des jetzigen Wallniveaus verschwindet. Zum Theater hin verbleibt ein schmaler, nach oben offener Gang, der sich zum Theater-Vorplatz hin zu einem kleinen Vorhof aufweitet. Es entsteht ein ausreichender großer Licht- und Lufthof für die neuen Werkstatträume im Neubau. Die Requisite befindet sich nun ebenerdig genau neben der Bühne, die Werkstätten und Seminarraum haben eine direkte, kurzläufige Anbindung zum Theatergebäude und bilden dennoch eine eigenständige, frei zugängliche Einheit. Der Theaterbetrieb kann in jeglicher Form stattfinden, ohne die notwendigen Aktivitäten im Werkstattbereich zu behindern, oder umgekehrt. Eine Vergrößerung des Cafe- und Foyerbereiches ist nun möglich. Durch die Verlegung der Werkstatt und die Integration des Cafébetriebes in der jetzigen Werkstatt soll die Fremdvermietung wieder verstärkt angeboten werden…Theater der Nacht.
In Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde Northeim und dem Niedersächsische Amt für Denkmalpflege (Außenstelle Braunschweig) wurde die Maßnahme archäologisch begleitet. Die Firma Streichardt & Wedekind Archäologie (SWA) aus Göttingen wurde mit diesen Arbeiten beauftrag. Im Zuge des Baugrubenaushubes wurde ein Tunnel gefunden und dokumentiert, der nach Fertigstellung des Gebäudes vom Theater aus erlebbar sein wird.

Unter dem Titel „BauZeit“ hat das Theater der Nacht einen Kalender herausgebracht. Die Motive nehmen das Baugeschehen ins Visier und zeigen, wie alle Theaterfiguren nach besten Kräften mithelfen oder den Fortgang überwachen, wie der Schneehase auf dem Titelblatt. Das November-Bild zeigt den unterirdischen Wallgang, der bei den Bauarbeiten im Sommer entdeckt wurde – ein Ensemblemitglied aus dem Stück “Der Mond” inspiziert das Gemäuer fach- und sachgerecht.

Von Anna-Katrin Niethus exzellent fotografiert und gedruckt kommt der Kalender im Format 35 x 50 cm groß raus. Er ist im Theater der Nacht, Obere Str. 1 in Northeim, zu den Öffnungszeiten des Cafés donnerstags bis sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr und zu den Vorstellungen an der Theaterkasse erhältlich.

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Theater der Nacht