Ehemaliges Waisenhaus

Umnutzung und Sanierung eines denkmalgeschützten Massivbaues mit zweigeschossiger Kapelle.

Das denkmalgeschützte Gebäude wurde in der Zeit von 1732 bis 1735 erbaut und diente sechs elternlosen Jungen und sechs Mädchen aus dem Gericht Hardenberg als Waisenhaus. Ab 1922 wurden dort ältere Menschen, die vormals im Dienst der Familie Hardenberg standen, betreut und in den letzten Jahrzenten diente dieser Bereich mit den kleinteiligen Räumlichkeiten als Mietwohnungen. Gegen Ende des 18.Jahrhunderts erfolgte der Umzug der gräflichen Kapelle, mit Altar und Kanzel, aus der alten Burgkapelle von 1630 in das Waisenhaus. Die Kapelle ist im südlichen Gebäudeteil zu finden. Seit dem Winter 2009 ist die Kapelle für die öffentliche Winterkirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde Nörten mit der Kapellengemeinde Bishausen geöffnet.

Nach dem Erstellen eines Sanierungsgutachtens für das ehemalige Waisenhaus in Nörten-Hardenberg fiel die Entscheidung zur grundlegenden Sanierung und Umbau des Gebäudes.

Nach einer kontrollierten Trocknungsphase wurden während der Umbauzeit die Mauerwerks- und Putzschäden bzw. die damit verbundene Schimmelproblematik im Innenbereich behoben.

Für den ehemaligen Wohnbereich bot sich eine mineralische kapillaraktive Innendämmung an, die die Oberflächentemperatur der Innenwandoberfläche auf den Mindestwärmeschutz bzw. deutlich unter den Bereich des Tauwasserausfalls bringt. In Verbindung mit dem Austausch der vorhandenen Kunststofffenster gegen denkmalgerechte Holzsprossenfenster lag ein besonderer Schwerpunkt in der Detaillösung der Dämmung der Leibungen und der Nischen. Es galt einen tragbaren Kompromiss zwischen Wärmeschutz und Komfort auf der einen Seite und den Kosten bzw. der Erhaltung des historischen Erscheinungsbildes auf der anderen Seite zu finden.

In der Kapelle war die Anschlussproblematik an die vorhandenen Einrichtungen wie z.B. Empore, Gestühl, Orgel, etc. ein Hinderungsgrund für die Montage einer Innendämmung, so dass in ein Sanierputzsystem und in Abstimmung mit der Denkmalpflege eine umlaufende Kleinkonvektorheizung zur Verwendung kam. So wird die Innenwandoberflächentemperatur auf eine annehmbare Gradzahl erhöht und die raumseitige Oberflächentrocknung der Außenwand begünstigt. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Luftbewegung auf einen sehr schmalen Bereich entlang der Wand begrenzt bleibt und auf die Besucher nicht störend wirkt.

Zur Wärmeerzeugung dient neben dem neu eingebauten Gas-Brennwert-Kessel ein wasserführende Holzofen, der über Luftkanäle nebenbei den Flurbereich mit Grund-Wärme versorgt. Die gute Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber, den künftigen Bewohnern und den engagierten Handwerkern machte das Projekt zu einer runden Sache.

Auftraggeber

Privat